Ich bin also vergangennen Samstag am Mittag zum Flughafen Muenchen gefahren. Um ganz sicher zu gehen, war ich 2 1/2 Stunden vor Abflug dort. Alles ging problemlos. Das online gebuchte Ticket hat gut funktioniert, der Sciherheitscheck ging flott - obwohl ich es schon etwas demuetigend fand, dass ich den Hosenguertel ausziehen musste - und so hatte ich genuegend Zeit doch noch Bier fuer meine Gasteltern zu besorgen.
Der Flug mit Emirates Airlines war ausgesprochen angenehm. Die FlugbegleiterInnen waren freundlich, wie man es frueher von Lufthansa gewohnt war, es gab reichlich Auswahl an Musik, Filmen und Spielen, die man auf einem persoenlichen Monitor ansehen, bzw. spielen konnte. Das Essen war sehr lecker. Es gab Vorspeise, Salat, als Hauptpeise ein hervorragendesRogan Giosh, Nachspeise, und das alles mit richtigem metallenem Besteck. Getraenke soviel man wollte und nur Champagner kostete was. die Reise verlief recht ruhig und nur kurz vor Dubai wurde es etwas wackelig.
Dubai - Flughafen kommt mir in der Erinnerung wie ein Piratenschiff vor. Das ganze Gebaeude langgestreckt mit Bug und Heck von wo aus die Flugsteige abgehen und in der Mitte ein riesiger, offener Bauch (man muss tatsaechlich ein Stockwerk tiefer), der angefuellt ist mit allen moeglichen Schaetzen. In dieser unvorstellbar riesigen Duty free Zone Wird alles moegliche verkauft. Von Andenken bis Parfuem, klar. Aber es gibt eine Art Media Markt, eine grosse Lebensmittelabteilung, Schuhgeschaefte, Bekleidungsgeschaefte, Schmuckgeschaefte und vieles mehr. Jetzt muss man sich vorstellen, ich kam dort nach Mitternacht an und flog nch 3.00 Uhr in der Fruehe. Es war ein geschaeftiges Treiben, wie wir es in der Vorweihnachtszeit oder zu Sommerschlussverkauf kennen. Faszinierend.
Der Weiterflug nach Peking gestaltete sich aehnlich angenehm wie der erste Flug. Nur wesentlich laenger. Aber letztlich kam ich in Beijing an. Die Formalitaeten dauerten doch ganz schoen lange und so mussten meine Abholer deutlich laenger warten als vorgesehen.
Uebrigens wird man bei der Einreise gefragt, ob man etwa Schnupfen, Husten, erhoehte Temperatur oder etwa Vogelgrippe haette.
Ich wurde recht herzlich von meinen Abholern, deren eine die Schulleiterin hoechstpersoenlich war, begruesst. Sie brachten mich zu meinen “Gasteltern”, einem Ehepaar, deren Sohn im Australien studiert. Nach dem gemeinsamen Abendessen uebergab ich meine Gastgeschenke, einem Bierseidel, 2 Flaschen Bier vom Muenchner Flughafen, einem Buch ueber Muenchen auf Chinesisch und einer CD von der Frauenhofer Saitenmusik. Ich tat so, wie ich es von Reisefuehrern verstanden hatte. Ich uebergab die Geschenke eher beilaeufig. Von wegen, Auspacken nur wenn der Schenker nicht dabei ist. Ich musste dabei sein und es wurde beim Auspacken immer gemutmasst, was sich wohl darin verbirgt. Dann wurde das Geschenk eingehen begutachtet. Was bei dem Buch dann natuerlich recht lange dauerte. Schliesslich tranken der “Hausvater” Lao Yang und ich noch Gong Fu Tee. Das ist im Prinzip eine Teezeremonie, bei der gruener Tee, moeglichst eine ausgezeichnete Sorte, mehrfach (c. 8 mal) ueberbrueht wird. Er befindet sich in einer kleinen Teekanne. Diese wird mit kochendem Wasser aufgefuellt und praktisch augenblicklich wird wieder abgeiht in ein anderes kleines Kaennchen, mit dem wiederum kleine hoehere Teebecherchen gefuellt werden. Diese Ihrerseits muessen praktisch augenblicklich mit kleinen Teeschaelchen abgedeckt werden. Diese Konstrkuktionen muessen dann einhaendig umgedreht werden. Zum Trinken werden dann langsam die Teebecherchen hochgezogen, die sich dann in die Schaelchen entleeren. Wichtig dabei ist, die Becherchen mit der Oeffnung auch nach dem Hochziehen nach unten zu halten. Denn jetzt muss man erst vor der Nase sie langsam nach Oben oeffnen und den Duft aus ihnen geniessen. Dann werden die Schaelchen fast leer getrunken. Der Rest wird weggeschuettet.
Mit meinen extrem geringen Chinesisch-Kenntnissen verbrachten wir dann doch den Abend bis nach Mitternacht.
Ach ja die Unterkunft: Die Wohnung leigt im 20. Stockwerk und es ist alles sehr einfach. Zum Beispiel gibt es nicht so einfach warmes Wasser fuer die Dusche, aber es ist moeglich. Das Bett ist mehr als ausgesprochen hart. Gerade so, dass es kein Brett ist, aber man glaubt es kaum, dass man so harte Matrazen herstellen kann.
Meine “Hausmutter” brachte mich anderntags in die Schule. Der Schulweg, 1/2 Stunde zu Fuss, war auch schon interessant
Die neuen Bauwerke hier sind teilweise unglaublich. Hier duerfen sich Architekten selbst verwirklichen.
Dann gibt es an manchen Ampeln zusaetzlich noch Beamte, die darauf aufpassen, dass Fussgaenger nicht vorzeitig die Fahrbahn ueberqueren wollen. Einer hat es doch gewagt und war zur Haelfte ueber der Strasse, und er hat sich noch zuruekpfeifen lassen.
In der Schule, die im 15. Stockwerk sich befindet, erwartete mich dann eine ausgesprochen nette junge Lehrerin, Echo, und ich glaube, soweit ich das nach den ersten 2 Tag sagen kann, dass wir ganz gut vorankommen werden.
Als Hausaufgabe habe ich unter anderem aufbekommen, in einem Restaurant zu essen.
Gestern haben wir dann zusammen noch zusammen zu Mittag gegessen. Und heute ist sie krank. Ich hoffe, da gibt es keine Verbindung.
Also werde ich jetzt dann ein bischen mehr Beijing ansehen.
Was zum Essen: Ich habe hier schon einiges essen duerfen - in der Familie am ersten Abend 6 verschiedene Gerichte, am naechsten Abend luden mich Freunde von Lao Yang ein und es gab 8 verschiedene, mit Echo gestern Mittag 3 - und es war alles immer sehr lecker und gut. Kulinarisch bin ich bislang ganz bestimmt nicht enttaeuscht. Mit dem “Chinesen” in Muenchen hat das Essen allerdings nichts gemein. Und das ist auch gut so.